Lernmodul Künstliche Intelligenz

Funktionen

1.1 Einleitung

Was sind KI-basierte Werkzeuge und wie funktionieren sie?

Die KI-Forschung ist fast hundert Jahre alt, aber besonders im letzten Jahrzehnt gab es entscheidende Entwicklungsschritte. Programme, die auf künstlicher Intelligenz basieren, werden immer häufiger eingesetzt, wobei die Ergebnisse immer besser werden. Beispiele finden sich u.a. in der pharmakologischen Forschung, wo KI-gestützte Programme bei der Entdeckung neuer Moleküle helfen, oder in der Meteorologie, wo KI-Tools die Vorhersagen verbessern können, indem sie aus riesigen Datenbanken mit Beispielen vergangener Wetterlagen extrapolieren.
In den letzten Jahren sind insbesondere die sogenannten «generativen Tools» weltweit auf grosse Resonanz gestossen. Es handelt sich dabei um Werkzeuge, die auf der Basis von Texteingaben (prompts) der Nutzer:innen neue Inhalte in Form von Text, Bild, Audio oder Video erstellen.
Beispiele sind: ChatGPT (Text- und Codegenerierung), Gemini (Text- und Codegenerierung), DeepL (maschinelle Übersetzung), DALL-E (Bildgenerierung) oder Sora (Videogenerierung).
Über die genaue Definition von KI sind sich die Expert:innen nicht einig. Eine Definition lautet: KI-basierte Werkzeuge sind Computerprogramme, die menschliches Verhalten simulieren – insbesondere die für Menschen typischen Verhaltensweisen, die logisches und kreatives Denken erfordern, wie zum Beispiel Mustererkennung, Problemlösung, Erschaffung von neuen Inhalten und Entscheidungen. So können zum Beispiel sogenannte Chatbots kohärente Sätze und Texte bilden, Bildgenerierungsprogramme neue Bilder erschaffen, Face-Recognition-Tools Gesichter erkennen, spezialisierte Software in Röntgen- oder MRT-Aufnahmen Anzeichen von Krankheiten identifizieren.
Diese Durchbrüche im KI-Bereich sind zum Teil auf neue Algorithmen zurückzuführen. Die Verfügbarkeit grosser Datensätze, die sich seit der Entstehung des Internets deutlich erhöht hat, war ein zusätzlicher, durchaus entscheidender Faktor. Bianca Prietl, Professorin für Soziologie mit Schwerpunkt Digitalisierung an der Universität Basel, beschreibt das Verhältnis zwischen Daten und KI folgendermassen:
«Wenn wir heute von KI sprechen, meinen wir in der Regel einen datenbasierten, auf «maschinellem Lernen» beruhenden Ansatz: Algorithmen werten riesige Datensätze aus (Stichwort big data), um darin Muster zu identifizieren und Regeln über das betrachtete Phänomen abzuleiten. Diese dienen wiederum für Prognosen über zukünftige Entwicklungen. Die gegenwärtige Konjunktur von KI ist nur dank digitaler Technologien möglich, die Unmengen an Daten generieren.» (Quelle: Website der Universität Basel)
Icon Reflexion und Lerntagebuch

Reflexion und Lerntagebuch

Zu Beginn des Moduls möchten wir Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre bisherigen Erfahrungen mit KI-basierten Tools lenken.
Überlegen Sie, inwiefern KI-basierte Tools und Plattformen den Lernprozess unterstützen oder möglicherweise beeinträchtigen können. Welche Chancen und Risiken sehen Sie im Einsatz von KI im Studium?